Das "goldene Zeitalter" der Juden in Spanien
Seit der Römerzeit gibt es Zeugnisse über die auf der Iberischen Halbinsel angesiedelten Sefarden (gemäß jüdischer Überlieferung wird die Iberische Halbinsel als Sefarad bezeichnet), welche auch immer Verfolgungen ausgesetzt waren.
Erst die Herrschaft der moslemischen Mauren (711 bis Mitte des 13. Jahrhundert) brachte eine Befreiung und eine Zeit der Blüte, das sogenannte „Goldene Zeitalter“. Berühmte Gelehrte, Ärzte und Schriftsteller brachte diese Epoche hervor, z. B. Josef Ibn Abitur, der die Mischna ins Arabische übersetzte, Salomon Ibn Gwirol, Abraham Ibn Ezra oder Jehuda Halevi, die auch auf Arabisch schrieben.
Dies änderte sich nach der Reconquista schlagartig: Unter dem Einfluss des Großinquisitors Tomas de Torquemada befahlen Königin Isabella und König Ferdinand 1492 die Ausweisung aller Juden aus Spanien, es sei denn, sie ließen sich taufen. 160 000 Juden mussten ihre Heimat verlassen. Ihre Bräuche, ihre Sprache, (Judeo, Judenspanisch oder Ladino genannt) ihren G’ttesdienstritus und ihre Küche haben sie bis heute erhalten.
Die Vortragende kommt diesmal aus unseren eigenen Reihen und ist überaus kompetent: Unsere geschätzte Schwester Frau Esther Ellrodt-Freiman ist Redakteurin der Gemeindezeitung und Dozentin an der Jüdischen Volkshochschule in Frankfurt, wo sie jüdische Feste und Feiertage unterrichtet. Bekannt ist sie durch viele Vorträge über jüdische Geschichte und Kultur in Kirchengemeinden, Frauenkreisen und Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, sowie in jüdischen Institutionen.
https://bnaibrith-ffm.de/de/aktivitaeten/vortraege-seminare/19-veranstaltungen/vortraege-und-seminare/86-das-goldene-zeitalter-der-juden-in-spanien#sigProId46c35d5100
Mit der Teilnahme an interreligiösen Podiumsgesprächen und Gesprächskreisen versucht sie, einen Dialog zwischen den Religionen herzustellen und Verständnis für die eigene Religion zu vermitteln.
Auch den vielen unterschiedlichen Gruppen, die an Synagogenführungen in der Westendsynagoge in Frankfurt teilnehmen, vermittelt sie interessante Fakten über das Judentum, die Liturgie und die Geschichte des Hauses. Bei Lesungen und Projekttagen, auch interreligiösen, gewährt sie Einblick in die faszinierende Welt des Judentums.
Seit November 2007 ist sie Beauftragte für interreligiösen Dialog der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main. Sie vertritt die Jüdische Gemeinde im Arbeitskreis „Im Dialog“ der ESG Darmstadt und beim „Runden Tisch“ von Christen und Juden im Zentrum Ökumene in Frankfurt.