Das Buch erzählt erstmals die Nürnberger und bayerisch-fränkische Geschichte der internationalen Nichtregierungsorganisation B’nai B’rith („Söhne des Bundes“). Deren deutscher Distrikt mit Präsident Rabbiner Leo Baeck umfasste bis zum NS-Verbot 1937 mehr als 100 Einzellogen und ihre Schwesternvereinigungen.
Die beiden Nürnberger Logen benannten sich nach dem jüdischen Philosophen Maimonides und dem Mediziner und ersten jüdischen Professor Bayerns Jakob Herz. Sie förderten wegweisende Projekte wie den Nürnberger Verein für jüdische Krankenpflegerinnen und die Israelitische Kinderheilstätte zu Bad Kissingen.
Von den Nationalsozialisten frühzeitig zerschlagen, verloren die beiden Logen ihr erst 1931 eröffnetes Logenheim – die Vernichtung eines Nürnberger „Jewish Place“.
Der Orden B’nai B’rith in Nürnberg vereinte unterschiedliche Richtungen des fränkischen und bayerischen Judentums und war Teil der Nürnberger Stadtgesellschaft. Über Nürnberg hinaus versammelte er unter dem Dach der Zedaka und jüdischen Bildung auch Brüder und Schwestern aus Ansbach, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Fürth oder Erlangen.
Die Nürnberger Hauptsynagoge am Hans-Sachs-Platz, nach einem Stich von J. Löser, um 1875 (privat)
Neben dem bekannten Rabbiner Max Freudenthal wirkten Persönlichkeiten wie der Hopfenhändler und Mäzen Adolf Schwarz, der engagierte Kinderarzt Philipp Münz, die innovative Geschäftsfrau Paula Freund und der Jurist und Dichter Heinrich Orthal, ein führendes Mitglied der Esperanto-Bewegung.