"... ein Segen zu werden
für die Menschheit..."
"... ein Segen zu werden für die Menschheit..."
Der jüdische Orden B’nai B’rith in Frankfurt am Main, Mannheim und Nürnberg und seine Logen (1888–1937)
„… ein Segen zu werden für die Menschheit, das ist’s was die Vereinigung der Bne Briss erstrebt“ – dieses universale Anliegen formulierte 1901 die Frankfurt-Loge des B’nai B’rith („Söhne des Bundes“ mit Gott).
In Europa sowie weltweit engagiert sich der Orden, heute eine der größten jüdischen Nichtregierungs-Oorganisationen, für Humanität und soziale Gerechtigkeit (Zedaka), gegen Antisemitismus und Rassismus.
Wer die Geschichte des 1937 von den Nationalsozialisten zerstörten Deutschen Distrikts erforscht, betritt Neuland: Dabei umfasste der Unabhängige Orden Bne Briss (alte Schreibweise) bis zum NS-Verbot 1937 in vielen deutschen Städten mehr als 100 Einzellogen, Rabbiner Leo Baeck war der letzte Großpräsident.
Der Orden hat die heutige Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland mitbegründet, seine Schwesternvereinigungen gehörten zum Jüdischen Frauenbund und zur deutschen Frauenbewegung.
Unter dem gemeinsamen Dach der Ordenswerte Zedaka, Bruder und Schwesterliebe und Eintracht/Harmonie vereinten die Logen des B’nai B’rith verschiedene Richtungen und förderten den innerjüdischen Zusammenhalt. Ihre engagierte Kulturarbeit trug in der NS-Zeit erheblich zur jüdischen Selbstbehauptung bei.
Für den B’nai B’rith in Frankfurt am Main zeichnet das der Ausstellung zugrunde liegende Buch (als E-Book erhältlich) in zehn Kapiteln mit zahlreichen Abbildungen erstmals die Geschichte der Frankfurt-Loge, der Hermann Cohen-Loge und der Marcus Horovitz-Loge nach.
Der zeitliche Bogen spannt sich von der Gründung 1888 über wegweisende Sozialprojekte bis zum Logenheim, Projekten jüdischer Bildung, der vielfältigen Frauengeschichte, dem Einsatz für Deutschland im Ersten Weltkrieg, dem Aufschwung in der Weimarer Republik (Franz Rosenzweigs Lehrhaus Kunst und Kultur), dem kulturellen Widerstehen unter der NS-Verfolgung, dem B’nai B’rith als „Who‘s who“ der Frankfurter Jüdischen Gemeinde und Stadtgeschichte, nach der Shoah der Wiederaufbau der Frankfurt-Loge als „ruhm- und segensreiche Frankfurter jüdische Tradition“ (Paul Arnsberg).
Als engagierte Frankfurter Bürger/-innen trugen die Logenbrüder und -schwestern erheblich zum Ansehen ihrer Stadt bei. Ihr Logenheim in der Eschersheimer Landstraße war ein eindrucksvoller „Jewish Place“ und zugleich ein Gesellschaftshaus für das gesamte Frankfurt. Neben namhaften Rabbinern prägten die Loge Angehörige vieler unterschiedlicher Berufe wie Architekten, Ärzte, Künster/innen, Juristen, Pädagogen, Unternehmer oder Wissenschaftler/innen.
Zu den bekannten Logenmitgliedern zählen die Philosophen Hermann Cohen und Franz Rosenzweig, der „Vater des Arbeitsrechts“ Hugo Sinzheimer, der Kaufhauspionier Hermann Wronker, die Historikerin und erste Bertha Pappenheim-Biografin Dora Edinger oder der Impressionist Jakob Nussbaum. Im Buch sind viele weitere spannende Biografien zu entdecken.
Die Publikationen
Alle Publikationen stehen als kostenlose E-Books auf der jeweiligen Buchseite als PDF-Download zur Verfügung.
Ein Stück jüdische Geschichte erleben.
Die Ausstellung
Die wissenschaftliche Arbeit steht als zusammenfassende umfangreiche Ausstellung zur Verfügung. Mit vielen Fotografien und Abbildungen von Originaldokumenten wird die Geschichte des jüdischen Ordens B'nai B'rith in Frankfurt am Main, Mannheim und Nürnberg auf großformatigen Tafeln illustriert.
Ein Film von der preisgekrönten Filmemacherin und Regisseurin Isabel Gathof
Der Film
Die Geschichte der B'nai B'rith Logen in Frankfurt am Main als dokumentarischer Kurzfilm von FEINSHMEKER FILM. Der Film erzählt die Entstehungsgeschichte des jüdischen B'nai B'rith Ordens und der jüdischen B'nai Brith-Logen in Frankfurt Ende des 19. Jahrhunderts bis heute.
"Jüdische Logen in Hessen"
Der Podcast
Der Podcast erzählt von der Gründung des jüdischen „B'nai B'rith“-Ordens im 19. Jahrhundert – den Zielen, Aufgaben und Werten der jüdischen Logen, als Treffpunkte für jüdische Gemeinschaften und den Biografien und Schicksalen ihrer Mitglieder.
Die wissenschaftliche Arbeit, das Buch und die Ausstellung werden gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat. Wir bedanken uns für diese Unterstützung.